Bundesweiter Fachaustausch – 11.10.2024 Jupiter Hamburg
Wir laden ein zum bundesweiten Fachaustausch “Awareness im Nachtleben” in Hamburg am 11.10.2024.
Im JUPITER Hamburg wird in verschiedenen Panels und Vorträgen von der Pilotschulung in Hamburger Clubs und der bundesweiten Empirie berichtet, sowie auf die aktuellen Entwicklungen der Mainstreamisierung von Awareness-Arbeit geblickt. Wir freuen uns den Fachaustausch im Exil der Hanseatischen Materialverwaltung. Im 5. OG des ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäudes, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs verortet, sind neben der HMV viele weitere kreative Zwischennutzungen eingezogen. Zusätzlich bietet der Rooftop einen einzigartigen Blick auf die Stadt und ist immer einen Besuch wert.
Zudem wird es einen Austausch mit Referent:innen geben zu den Themen Öffentlicher Raum, Veranstaltungssicherheit und diverses Booking im Kontext von Awareness. Im Anschluss ist in der Locke auf St. Pauli noch Raum geschaffen für Vernetzung und Ausklang zwischen Teilnehmer:innen und Referent:innen bei Drinks und Blick auf die Elbe.
Mehr Infos zu Programm und Anmeldung findet ihr bald hier.
tba – to be aware
Das Nachtleben sicherer für alle machen, das ist das Ziel von Awareness-Strukturen und -konzepten. Das Projekt „tba – to be aware“ des Clubkombinat Hamburg e.V. nimmt dies nun genauer unter die Lupe. Im ersten Schritt wird eine bundesweite Bestandsaufnahme eine Sammlung an vorhandenen Maßnahmen zum Schutz gegen Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt und good practices in Schutz- und Unterstützungsangeboten im Nachtleben liefern, während parallel eine Pilotschulungsphase für neun Hamburger Clubs und Live-Musikspielstätten entwickelt und durchgeführt wird. In einem Folgeschritt werden wir die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und die Learnings aus der Pilotschulungsphase aufbereiten und interpretieren, um sie dann allen Akteur*innen des Nachtlebens auf einem Fachtag und in einem kostenfreien digitalen Handbuch zur Verfügung zu stellen.
In drei Projektmodulen werden somit nachhaltige Strukturen geschaffen, die den Kulturbetrieben die Implementierung von Awareness sowohl intern als auch extern erleichtern. Ein Fokus liegt zunächst auf sexualisierter Gewalt, dies ist aber nur der erste Schritt in Richtung einer Awareness, die verschiedene Diskriminierungsformen in ihrer Verwobenheit bearbeitet.
Bestandsaufnahme
Wo läuft was, wo funktionieren Schutzkonzepte bereits gut und wo wird Hilfe benötigt? Wir schaffen eine Übersicht zu „Awareness im bundesweiten Nachtleben“. Hierzu befragen wir mit der Forschungsgruppe „handle with care“ der UdK Berlin möglichst viele Clubs und Live-Musikspielstätten. Den Kontakt gewinnen wir über unser Netzwerk und die Landesverbände der LiveKomm. Erste Ergebnisse erwarten wir für Anfang März 2024.
Ein Weiterbildungsangebot für Clubs
Der Verein Act Aware führt für das Clubkombinat eine Schulungsreihe in neun Hamburg Clubs durch. In einer mehrteiligen Fortbildung soll Clubs dadurch ermöglicht werden, eigenständig nachhaltige Awareness-Konzepte in ihren Veranstaltungsbetrieb zu integrieren. Ausgewählt wurden dafür Clubs, die sich in Größe, Zielgruppe und Ort unterscheiden, als auch in den bereits vorhandenen Erfahrungen und existierenden Schutzkonzepten.
Wir schaffen zusätzlich mit der Veranstaltungsreihe „Roundtable Awareness und Teilhabe“ ein regelmäßiges Format für Input und Austausch zu Awareness.
Das Ziel ist, die Veranstaltenden auf dem Weg zu einem angepassten Konzept zu begleiten, das die jeweiligen Ressourcen und Möglichkeiten berücksichtigt. Als Orientierung dienen clubübergreifende Inhalte, um gemeinsamen Standards näher zu kommen. Ein geschultes und sensibilisiertes Team kann nach der Weiterbildung eigenständig Präventions- und Unterstützungsarbeit leisten.
Vernetzung
Anschließend sammeln wir die erarbeiteten Erkenntnisse der vorangegangenen Module und besprechen diese bei einem gemeinsamen bundesweiten Fachtag. Ein Handbuch mit den gewonnen Daten, interpretierten Ergebnissen und Fachbeiträgen, welches kostenfrei im Internet zur Verfügung steht, wird das finale Ergebnis des Projekts sein. Wir wollen uns gemeinsam Qualitätsstandards für Awareness-Arbeit und einer allgemeinen Definition von „Awareness“ nähern, sowie den Diskurs gemeinsam mit Veranstaltenden, Betreibenden und Awareness-Aktiven vorantreiben. Dabei wollen wir insbesondere herausfinden, wie sich Awareness-Arbeit seit ihrer Etablierung in Deutschland 2007 verändert hat und welche ursprünglichen Gedanken weiterhin praktiziert werden. Auf dem Weg in sicherere Nächte!
Kontakt Projektleitung
Anna Lafrentz | lafrentz[ät]clubkombinat.de
Navina Nicke | tba[ät]clubkombinat.de
Termine
Nachberichte
Pressemitteilungen
Pressespiegel
Stadtkultur Hamburg: Roundtable „Awareness und Recht“ am 21. November 2023 (16.11.2023)
groove.de: Clubkombinat Hamburg: Awareness-Projekt “tba” gestartet (05.10.2023)
NDR.de: “Awareness-Teams” und “Safe Spaces”: Clubs stoßen an Grenzen (10.06.2023)
NDR kultur: Was ist Awareness? Beobachtungen aus der Club- und Veranstaltungsszene (06.06.2023)
Hamburg Journal: Sexuelle Belästigung: Hamburger Clubs setzen auf “Awareness” (24.06.2023)