Clubportrait: Knust


Wann immer möglich veröffentlichen wir im Clubplan Heft, in der Clubplan App und auf dieser Website Clubportraits unserer Mitglieder. Dieses Mal: Das Knust in St. Pauli! Alle vergangenen Ausgaben stehen in unserem Archiv.

Wir schreiben das Jahr 1976. Erstmals läuft im deutschen Fernsehen die „Biene Maja“, Steve Jobs und Steve Wozniak gründen in Kalifornien eine Firma namens „Apple“, Mao Zedong stirbt in China, „The Band“ geben ihr Abschiedskonzert, Martin Scorsese macht daraus einen der besten Konzertfilme – und in Hamburg wird im Souterrain der Brandstwiete 2 die Musikkneipe „Knust“ eröffnet.

Karsten Schölermann, von 1983 bis 1999 Macher des alten und seit 2003 Macher des neuen Knust in der alten Rinderschlachthalle, erinnert sich: „Ich habe als 16jähriger mit meinem Schulfreund Karsten Graef 1977 zum ersten Mal im Knust gespielt. Er Piano, ich Mundharmonika, zusammen Blues & Boogie Woogie.“ Damals gab es am Tresen Knüste, zu haben mit Schmalz und Salz, für eine runde D-Mark. Gespielt haben im „Knust“ etwa die Bluegrass-Truppe „Have Mercy“, später „Metal Monday“ oder Singer/Songwriter wie Heather Nova. Zwischendurch gab‘s dann die legendären Engtanzfeten, „die hab‘ ich ins Knust gebracht“, sagt Karsten Schölermann. „Das war eine Idee, die half Mitte / Ende der achtziger Jahre zu überleben.“

Knust HamburgEines der Highlights im Knust zweifellos: REM geben 1984 hier ihr Deutschland-Debüt. Doch REM hin oder her, Karsten Schölermann, Diplom-Betriebswirt und hauptberuflich als Musik- und Sportveranstalter unterwegs, verabschiedete sich 1999 erst einmal vom Knust, nachdem er nationale Auszeichnungen wie etwa „Bester Live-Club“ (1992-93) vom Magazin „Spex“ eingefahren hatte. Das Gebäude in der Brandstwiete wird 2001 schließlich abgerissen. Doch Karsten Schölermann mochte sich nicht damit abfinden, dass es nun in Hamburg nicht mehr knusten sollte. „Fast zwei Jahre fahndeten wir nach einer neuen Location, wir fanden sie in der alten Rinderschlachthalle.“ Heute ist das Knust Home of „RockPopSoulJazzPunkPsychedelicIndependentRock’n’RollBeatHip-HopCountryLatinReggae“ und Fußball – so oder so, authentisch muss die Musik sein. Oder wie Schölermann lakonisch meint: „Der Knust ist gern hart, aber immer gerecht.“


Steckbrief

Logo Knust Hamburg

Gründungsjahr: 1976
Adresse: Neuer Kamp 30 / 20357 Hamburg
Musikstil: „RockPopSoulJazzPunkPsychedelicIndependentRock’n’RollBeatHip-HopCountryLatinReggae“
Hier trinkt man: Beck’s, Astra, Jever, Paulaner, Pilsner Urquell, Fritz Kola und Wodka …
Hier trifft sich: die Indie-Underground-Punk-Jünger aus den umliegenden Vierteln, um Musik mit Fußball zu erleben
In einem Satz: Der Fisch stinkt vom Kopf.
Homepage: www.knusthamburg.de
Facebook: https://fb.com/knusthamburg


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