Clubkombinat Hamburg e.V. fordert: Flora bleibt!
Stellungnahme des Vorstands der Hamburger Club- und Kulturereignisschaffender
Wir sind empört darüber, wie durch die gegenwärtige Debatte um die Rote Flora vom Politikversagen und der inhaltlichen Kritik rund um den G20-Gipfel in Hamburg abgelenkt wird und in die Kulturpolitik massiv eingegriffen werden soll.
Mit dem aktuellen Vorgehen in der Räumungsfrage der Roten Flora wird gegen die linke Szene eine pauschale Vorverurteilung mit einhergehender Kriminalisierung von linken Zentren und Kollektivschuld vorgenommen. Wie vor Gericht, muss auch in diesen Fällen die Unschuldsvermutung gelten, die vor einer Verurteilung mit stichhaltigen Beweisen, die Angeklagten vor einer Präjustiz schützt.
Wer dieses politische Spiel betreibt, exerziert in unseren Augen Populismus in Reinform und trägt zur Beunruhigung von Wutbürger*innen zusätzlich bei. Scheinbar soll absichtlich ein übergreifendes Klima erzeugt werden, in dem die Kriminalisierung von linken Zentren ermöglicht wird. Dies soll in Hamburg zur Zerschlagung der Roten Flora führen, dem Gängeviertel durch Subventionsentzug die Überlebenschancen rauben und wird langfristig weitere, alternativ geführte Orte, die häufig auch Musikspielstätten sind, betreffen. Erst in Hamburg, dann an Orten wie der Rigaer Strasse in Berlin, dem Conne Island in Leipzig und danach in der ganzen Republik.
Das Clubkombinat verurteilt derartige kulturpolitsche Angriffe und sympathisiert mit all denjenigen, die sich für eine alternative (Sub)Kultur und deren Räume einsetzen.
Die Musikstadt Hamburg darf sich nicht seiner kulturellen und politischen Vielfalt berauben.
Hamburg ist und muss bunt bleiben!
Hamburg, im Juli 2017
Der Vorstand
des Clubkombinat Hamburg e.V.
#florableibt