Das Nachtleben sicherer für Alle machen, das ist das Ziel von Awareness-Strukturen und -Konzepten in Clubs und auf Festivals. Das Projekt „tba – to be aware“ des Clubkombinat Hamburg e.V. nahm dies genauer unter die Lupe und lädt nun Aktive und Interessierte im Folgeprojekt „tba – summit“ zum bundesweiten Fachaustausch „Awareness im Nachtleben“ nach Hamburg ein. Die Veranstaltung findet am Freitag, 11.10.2024 von 10:00 – 18:00 Uhr im JUPITER (Mönckebergstraße 2-4, nahe dem Hauptbahnhof) statt.
Als Verband für Clubkultur rückt das Clubkombinat Hamburg das Nachtleben sowohl als Ort der Begegnung, als auch als Raum für wichtige Awareness-Arbeit in den Fokus. Viele verschiedene Akteur:innen beschäftigen sich mit dem Begriff Awareness, der sich immer mehr im Mainstream und dem allgemeinen Sprachgebrauch wiederfindet. An diesem bundesweiten Fachaustausch werden vorhandene Ansätze gesammelt, gezeigt und diskutiert. Expert:innen und Initiativen sind eingeladen ihre Arbeit und bewährten Praktiken zu reflektieren und mit Anderen zu teilen.
„Wir freuen uns eine Vielfalt von aktiven Projekten und Initiativen zu diesem wichtigen und demokratiefördernden Thema „Awareness im Nachtleben“ in Hamburg zu Besuch zu haben.“
Mit dem Ankommen und Vernetzen ab 9.45 Uhr beginnt die Veranstaltung, wo die Möglichkeit besteht erste Kontakte zu knüpfen, alte Bekannte zu treffen und sich auf den Tag einzustimmen. Das Hauptprogramm startet mit einer Begrüßung und Keynote durch die Clubkombinat Vorständinnen Anna Lafrentz und Katharina Aulbach, gefolgt vom Status Quo. Dieser bietet die Möglichkeit Einblicke und Erkenntnisse in die vorangegangene bundesweite Bestandsaufnahme zu vorhandenen und benötigten Schutzmaßnahmen gegen (sexualisierte) Gewalt und Diskriminierung im Nachtleben (durchgeführt von handle with care) sowie in die Schulungen für den Aufbau von Awarenessstrukturen in verschiedenen Hamburger Clubs zu erhalten (durchgeführt von Act Aware e.V.). Für Interessierte mit weniger Vorwissen wird ein einstündiger Workshop zu Grundlagen und Begrifflichkeiten von Awareness angeboten.
Im Keypanel um 12.30 Uhr wird über den Tellerrand der Clublandschaft auf die gesellschaftspolitische Dimension geschaut. Zum Thema „Awareness im Veranstaltungskontext – zwischen politischer Bewegung und Kommerzialisierung“ diskutieren Expert:innen aus der Branche zu Chancen, Gefahren und Einschätzung der aktuellen Fahrtrichtung. Welche Beobachtungen werden aktuell gemacht und gibt es eine Entpolitisierung der Bewegung? Was macht eine Einkaufsmentalität von Veranstaltungsleitenden mit der Qualität von Unterstützungsarbeit? Es wird der Frage nachgegangen, wie wir der Diskrepanz zwischen Praktikabilität im Veranstaltungs-betrieb und politischer Idee begegnen können. Das Keypanel wird mit Deutscher Gebärdensprache begleitet.
In der zweiten Tageshälfte folgen Vorträge und Projektvorstellungen in zwei Themenbereichen:
Öffentlicher Raum:
Dieser Teil widmet sich der Frage, wie Awareness im öffentlichen Raum, insbesondere in der Nacht, umgesetzt werden kann bzw. wird. Einzelne Projekte bieten einen konkreten Einblick in Umsetzungsmöglichkeiten. So zum Beispiel das Stadtteilfestival 48h Wilhelmsburg oder auch die Initiative Awa* aus Wien, die ein Projekt im Berliner „Mauerpark“ durchgeführt haben.
Awareness und Psycare plus Security:
Dieser Themenbereich beleuchtet die Abgrenzung und Schnittstellen der Awareness-Arbeit von psychologischer Betreuung und Sicherheitspersonal. Dabei steht die Differenzierung der Aufgaben und Verantwortungsbereiche der jeweiligen Akteur:innen im Mittelpunkt sowie das Potenzial von guter Zusammenarbeit.
Da der gesamte Themenbereich deutlich mehr umfasst, sind für weitere Vernetzung und Austausch Initiativen und Gruppen vor Ort, die vertiefende Einblicke in bundesweite Awareness-Strukturen geben und ihre praktische Erfahrung teilen.
„Schön, dass wir Awareness jetzt überall diskutieren und kollektive Verantwortungsübernahme als politisches Ziel formuliert wird. Wir freuen uns, dass wir unseren Teil zu einem bundesweiten Austausch beitragen können.“
Die Veranstaltung wird begleitet von der Moderatorin Daphne Sagner, die in der norddeutschen Medienlandschaft gut bekannt ist und zuletzt Host des Podcasts „HITZE“ über die Letzte Generation und Teil des queeren TikTok Formats Dive In ist.
Im Anschluss an den Fachtag wird zu einem gemeinsamen Aftermeeting ab 20.00 Uhr in die Locke auf St. Pauli eingeladen, um erneut Raum für Vernetzung und gemeinsamen Ausklang des Tages zu geben.
Die Anmeldung erfolgt kostenfrei aber verbindlich mit limitierter Teilnehmendenzahl.
Das JUPITER Hamburg ist rollstuhlgerecht und verfügt über behindertengerechte Toiletten. Es werden auf flackernde oder stroboskopische Lichteffekte an der Bühne verzichtet. Hunde sind nur als Begleithunde vor Ort erlaubt.