Wir stellen vor: Annkathrin Schwerthelm

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Die Geschäftsstelle vom Clubkombinat ist gewachsen!

Seit Oktober 2024 verstärkt Annkathrin Schwerthelm das Team in der Kastanienallee als stellvertretende Geschäftsführung. Für eine Kurzvorstellung haben wir drei Fragen gestellt. Sprecht Annkathrin gerne persönlich an: entweder in der Geschäftsstelle oder auf Veranstaltungen. Bei einem Schnack lernt man sich eh am besten kennen.

©AngelaSimi
Was hast du vorher gemacht?

Jede Menge bereichernde Erfahrungen gesammelt und die meisten davon in Hamburg. Ich bin im Hamburger Umland geboren und in Hamburg sozialisiert: Konzerte, durchgetanzte Nächte und vor allem ein unbezahlbarer Zugang zu unterschiedlichsten Musikveranstaltungen. Nach dem Abi habe ich eine Berufsausbildung gemacht, als Kauffrau für Marketingkommunikation einige Jahre in einer Hamburger Werbeagentur gearbeitet und dort leitend Projekte aus dem Bereich Sozialmarketing vor allem in Sachen Kommunikationsstrategie und Produktion betreut. Ein Arbeitsumfeld, das mir immer viel Freude bereitet hat, weshalb ich auch neben meinem Studium der Kunstgeschichte, Erziehungs- und Bildungswissenschaft weiterhin freiberuflich in diesem Bereich tätig war.

Von Haus aus bin ich also mittlerweile auch Sozialpädagogin mit den Schwerpunkten Partizipation und Demokratiebildung, also Prozessen von Teilnahme und Teilhabe, sowie Digitalität und Sozialraum. In den letzten Jahren war ich in einem Forschungsprojekt in einer Förderlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu sexualisierter Gewalt in pädagogischen Kontexten angestellt.

Ansonsten habe ich seit meiner Jugend mit der Planung und Durchführung von Musikveranstaltungen zu tun: Ob nun Konzerte in Kulturzentren, Umsonst-und-Draußen-Veranstaltungen oder auch das Augustenpassagenfest und bin seit x Jahren mit der Eldorado Musikbar verbunden: Neben den Sonntagsschichten hatte ich das Vergnügen das Eldorado Festival wieder zum Leben erwecken zu dürfen.

Wenn wir uns eine plurale Gesellschaft wünschen, dann sind niedrigschwellig zugängliche Räume notwendig, in denen Menschen sich ausprobieren, ihre Positionen finden und reflektieren können.

Dein Livemusik-Highlight?

Eine schwierige Frage: Der Charakter der Venue hat für mich einen großen Einfluss auf das Live-Erlebnis. Für mich ist es also ein Zusammenspiel aus Veranstaltungsort, Musiker:innen, Publikum und natürlich auch der eigenen Bereitschaft sich mitnehmen zu lassen — passt alles, ist es auch ein guter Abend von dem ich lange zehren kann. Solche hatte ich persönlich eher in kleineren Clubs. Mir liegt es deshalb auch so am Herzen, dass diese — vor allem in ihrer Vielfalt — erhalten bleiben. Wäre doch katastrophal, wenn wir uns in 5 Jahren alle Live Acts in dem immer gleichen angepassten Raum ansehen würden, oder?

Warum ist die Arbeit im Clubkombinat wichtig?

Private Livespielstätten brauchen Anerkennung für das, was sie sind und schaffen. Clubkultur ist ja nicht bloße Feierei im Rausch der Nacht. Sie ist Ort der Begegnung von unterschiedlichsten Akteur:innen und damit ein Raum für Diskurs, für Teilnahme und Teilhabe, für Identitätsbildung. Wenn wir uns eine plurale Gesellschaft wünschen, dann sind niedrigschwellig zugängliche Räume notwendig, in denen Menschen sich ausprobieren, ihre Positionen finden und reflektieren können.

Meiner Meinung nach ist es Teil unserer Aufgabe, gegenüber den Besucher:innen Transparenz zu schaffen und verständlich zu argumentieren, warum z.B. Vorverkauf wichtig ist, warum Getränke und Eintrittspreise teurer werden usw. Denn sind wir ehrlich, wer außerhalb unserer Live-Club-Veranstalter:innen-Blase begreift, was für ein Prozess hinter einer Veranstaltung steckt und unter welchen Bedingungen diese umgesetzt werden?

Es ist als Clubkombinat auch unsere Aufgabe gegenüber (politischen) Entscheider:innen entsprechend der Bedarfe unserer Mitglieder für verbesserte Bedingungen einzusetzen, indem Club- & Livekultur als förderungswürdige Kultur anerkannt wird und für Menschen in Hamburg in ihrer Vielfalt erhalten bleibt. Für mich ist insbesondere mit Blick auf die aktuellen politischen wie gesellschaftlichen Veränderungen wichtig Räume der Selbstbildung zu erhalten und zu fördern — und das sind die privaten Livemusik Spielstätten und Konzertveran-staltungen. Ich wünsche mir, dass wir weiterhin Räume der Clubkultur realisieren können — und zwar bestenfalls an den Orten, an denen sie etabliert sind, und in der Vielfalt ihres Programms.

Womit verbringst du deine freien Abende am liebsten?

Die verbringe ich am liebsten mit Freund:innen bzw. in Gesellschaft. Entweder auf Konzerten, beim Essen oder einfach am Tresen. Ich merke, dass mir Input und Austausch wichtig sind, auch um eigene Positionen zu reflektieren. Selbstverständlich gibt es auch die Abende, an denen ich mich über Ruhe, eine Platte oder ein Buch freue.

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