Stellungnahme zur Kündigung des Molotow Mietvertrags durch den Eigentümer
Das Molotow ist eine Institution für Live-Musik und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Die Wichtigkeit dieses Ortes für die Musikszene ist unbestritten. Umso trauriger macht es uns, dass mit dieser Kündigung und dem geplanten Hotelbau der Musikstadt Hamburg ein schwerer Schaden zugefügt wird.
Wie kann es sein, dass ein Musikclub, der laut Flächennutzungsplan in einer „Gemischten Baufläche“ liegt, „deren Charakter als Dienstleistungszentren für die Wohnbevölkerung und für die Wirtschaft durch besondere Festsetzungen gesichert werden soll“ und dessen Existenz auch im Club-Kataster (https://geoportal-hamburg.de/club-kataster/) verzeichnet ist, in seinen Belangen übersehen wird?
Es wird zu klären sein, wie die Eigentümer der Lindner Hotel Gruppe (u.a. Lindner Hotel am Michel) und dem Vermieter Herrn Marn (Marn Vermögensinvestment) zur geplanten Umwidmung scheinbar eine Baugenehmigung für einen Hotelbau erwirken konnten. Wir hoffen sehr, dass für das Molotow eine überlebensfähige Fortführungsperspektive gefunden werden kann. Hamburg sollte aus diesem Fall Lehren für die Zukunft ziehen. Die Dringlichkeit für eine kulturelle Stadtentwicklung ist unübersehbar.
Das Dilemma des gescheiterten Paloma-Viertels mit der Bayerischen Hausbau fällt nun besonders auf. Schließlich gab es hier für das Molotow ein Rückzugsrecht. Durch die Verzögerungen des unverlässlichen Investors für dieses Projekt, ist das Molotow – neben den einstigen Mieter:innen, denen auch eine Rückkehr versprochen wurde – erneut Leidtragender dieser städtebaulichen Wunde.
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