FAQ „Zukunft feiern“ Hamburg

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Worum geht’s beim Code of Conduct „Zukunft feiern“?

Die Art und Weise, wie bisher Veranstaltungen umgesetzt wird, geht mit hohem Energie- und Ressourcenbedarf einher: Ein mittelgroßer Musikclub (bis 300 Gäste) verbraucht so viel Strom wie 33 Single-Haushalte jährlich in Deutschland! Höchste Zeit, zu handeln! Der Code of Conduct beschreibt die Vision eines nachhaltigen Club- und Festivalbetriebs und bietet aktiv Unterstützung bei der Umsetzung von klimaschonenden Maßnahmen.  



  1. Was ist der Code of Conduct „Zukunft feiern“?

Der Code of Conduct „Zukunft feiern“ ist eine freiwillige Selbstverpflichtung für eine nachhaltige Club- und Festivalkultur. Er umfasst ein Nachhaltigkeitskonzept, das darauf abzielt, effektive und sozialverträgliche Klimaschutzmaßnahmen im Veranstaltungsbetrieb erfolgreich umzusetzen. Derzeit gibt es acht Handlungsfelder, die Energie, Mobilität, Ressourcen, Abfall, Kommunikation, Kompensation, soziale Aspekte und Naturschutz umfassen.

Warum sollte ich unterzeichnen? Welche Vorteile bietet er?

Durch die Unterzeichnung des Code of Conduct „Zukunft feiern“ erhalten Clubbetreibende und Veranstaltende verschiedene Vorteile:

  • Ein Netzwerk von Gleichgesinnten, das den Wissens- und Erfahrungsaustausch fördert
  • Ein kostenfreies Nachhaltigkeitskonzept
  • Einen umfangreichen Maßnahmenpool, der speziell auf Clubs und Festivals zugeschnitten ist
  • Expertise und Unterstützung für eine erfolgreiche Umsetzung
  • Zugang zu einem Expert:innenpool für veschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit
  • Zugangsvoraussetzung für Future Fonds Stipendien
  • Prozessbegleitung und Koordination durch das Clubkombinat.

Darüber hinaus ist es ein gemeinsames starkes Signal für eine nachhaltige Clubkultur in der Außendarstellung.

Wie kann ich den Code of Conduct unterzeichnen?

Neue Unterzeichnungen sind jederzeit möglich. Idealerweise eignet sich eine Unterzeichnung je-weils bei den Runden Tischen „Zukunft feiern“. Interessierte können sich vorab unter zukunftfei-ern(at)clubkombinat.de melden und haben außerdem die Möglichkeit, bei einem Runden Tisch teilzunehmen, um den Code of Conduct kennenzulernen. Für eine wiederholte Teilnahme ist die Unterzeichnung der freiwilligen Selbstverpflichtung Voraussetzung.

Was passiert nach der Unterzeichnung des Code of Conducts?

Nachdem der Club oder der Veranstalter die Urkunde des Code of Conduct unterzeichnet hat, erfolgt die Gegenunterzeichnung durch das Clubkombinat und Clubtopia. Anschließend wird das Schriftstück an die Unterzeichnenden ausgehändigt. Das Logo des Unterzeichners wird auf der Website integriert. Die Unterzeichnenden werden in den E-Mail-Verteiler „Zukunft feiern HH“ aufgenommen und zur internen Facebook-Gruppe „Zukunft feiern HH“ eingeladen. Außerdem erhalten die Unterzeichnenden Zugang zu einem gemeinsamen Datenarchiv und können an Schulungen, Workshops und Netzwerktreffen teilnehmen. Das Clubkombinat und Clubtopia bieten Prozessbegleitung und Unterstützung bei der Umsetzung der nachhaltigen Maßnahmen an. Es wird ein digitales Onboarding-Paket mit dem vollständigen CoC und weiteren Ressourcen zur Verfügung gestellt

Gibt es Verpflichtungen, die ich erfüllen muss?

Ja, als Unterzeichnende des Code of Conducts „Zukunft feiern“ verpflichtet man sich, nachhaltige Maßnahmen in den Bereichen Energie, Mobilität, Ressourcen, Abfall, Kommunikation, Kompensation, soziale Aspekte und Naturschutz umzusetzen bzw. die Umsetzung aktiv anzustreben. Es wird erwartet, dass die Unterzeichnenden ihre Aktivitäten kontinuierlich verbessern und regelmäßig über ihre Fortschritte berichten. Die öffentliche Kommunikation sollte mit Einbindung des Hashtags #zukunftfeiernHH erfolgen.
Zur Messbarkeit der Maßnahmen ist spätestens 2 Monate nach Unterzeichnung eine Ausgangsbilanz zu erstellen, im Sinne der Transparenz werden die ausgefüllten Ausgangsbilanzen intern allen Unterzeichnenden zur Verfügung gestellt. Die Bilanzen sollen jährlich aktualisiert werden.
Pro Unterzeichner:in ist idealer Weise eine team-interne Struktur zu bilden, die das Nachhaltigkeitskonzept und dessen Umsetzungen auf mehrere Schultern verteilt und die an die Kommunikationskanäle (Facebook, E-Mail, MS-Teams) des Clubkombinats angebunden werden.
Die regelmäßige Teilnahme mindestens eines Mitglieds aus dem Nachhaltigkeitsteam an den Runden Tischen „Zukunft feiern“ ist erwünscht.

Gibt es finanzielle Unterstützung für die Umsetzung der Maßnahmen?

Der Code of Conduct „Zukunft feiern“ bietet zwar keine direkte finanzielle Unterstützung, aber durch die Teilnahme am Netzwerk und den Zugang zu Expertise und Ressourcen können Clubbetreibende von anderen finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten profitieren. Das Clubkombinat informiert zudem über Förderprogramme und unterstützt bei der Beantragung von Fördermitteln.
Personalkosten für Transformationsmanager:innen können über den Future Fonds gefördert werden. Derzeit sind kostenfreie Energieberatungen mit der Unterstützung des Klimafonds, der BKM und Green Planet Energy möglich. Künftig ist eine Teilfinanzierung von Energieberatungen durch Green Planet Energy (bei Kunden) und die Clubstiftung angestrebt.

Können auch Nicht-Mitglieder des Clubkombinats am Code of Conduct partizipieren?

Ja, solange die Unterzeichner:innen im Kultur- und Nachtleben (z. B. Bars) aktiv sind und einen Firmensitz, sowie überwiegende Betriebsaktivitäten in Hamburg nachweisen können.
Für Nicht-Mitglieder werden jährlich anteilige Verwaltungs- und Koordinationskosten in Höhe von 100,- € netto fällig.
Eine Mitgliedschaft im Clubkombinat bietet allerdings noch viele weitere Vorteile und ist sehr zu empfehlen. Alle Informationen finden sich hier.

Ausfüllhinweise zur Ausgangsbilanz/Selbstcheck

Bei der Ausgangsbilanz könnten folgende Konkretisierungen behilflich sein:

  • Gästezahl pro Jahr: Falls keine detaillierten Angaben vorliegen, sollten hier möglichst annähernde Schätzwerte angegeben werden.
  • Im Handlungsfeld „Externe Kommunikation“ sind bei der Angabe von „Zulieferern/weitere Akteure“ die Partner, Dienstleister bzw. Stakeholder anzugeben, mit denen im Tagesbetrieb ein regelmäßiger und intensivierter Austausch besteht. Dies können beispielsweise Caterer, Getränkelieferanten, Techniker und externe Agenturen sein.
  • Wenn derzeit noch kein Ökostrombezug erfolgt, kann im Feld „Stromanbieter“ im Kommentarfeld z. B. angegeben werden, welcher Strommix derzeit genutzt wird und ein Ziel formuliert werden, zu wann ein Wechsel angestrebt wird.
  • Verbrauchswerte (z.B. Heizen): Wenn die Werte für das Basisjahr 2019 nicht bekannt sind, könnten aktuelle Werte verwendet und im Kommentarfeld eine Begründung hinterlegt werden.
  • Handlungsfeld „Logistik“: Wie im Handlungsfeld „Externe Kommunikation / Angabe von Zulieferern“ sollte sich hierbei auf die wichtigsten/größten Partner:innen konzentriert werden mit denen ein regelmäßiger Waren/Dienstleistungsaustausch besteht. Diese sollten angeschrieben und nach den erforderlichen Angaben befragt werden.
  • Co2-Emissionen von Künstler:innen Hier geht es um An- und Abreisen der Künstler:innen zur Venue. Eine CO2-Bilanzierung kann helfen, um den prozentualen Anteil der CO2-Emissionen der Künstler:innen zunächst zu erfassen. Circular Booking und Green Rider hel-fen, Emissionen in diesem Bereich zu senken.

Welche Verbindungen existieren zwischen „Zukunft feiern“ und dem Club Award?

Beim Club Award wird jährlich der Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Zukunft feiern“ verlie-hen. Die Preisträger:innen werden durch eine Fachjury ermittelt und erhalten ein Preisgeld in Hö-he von 1.000 €, das Green Planet Energy bereitstellt. Eine Auszeichnung setzt seit 2022 die Unter-zeichnung des CoC „Zukunft feiern“ und die Einreichung einer Ausgangsbilanzierung voraus. Die Unterzeichnung des CoC soll perspektivisch Voraussetzung für alle Kategorien des Clubabwards werden.

Woher stammt die Idee des Code of Conduct und wer hat das Projekt entwickelt?

Der Code of Conduct „Zukunft feiern“ wurde bei den „runden Tischen für eine grüne Clubkultur“ (ein Projekt des BUND Berlin und des clubliebe e.V.) von Clubs für Clubs ausgearbeitet und am 01. September 2021 in Berlin offiziell veröffentlicht. Anfang 2022 hat das Clubkombinat diesen Ansatz nach Hamburg übertragen. Am 23. März 2022 erfolgte in der Altonaer Hebebühne die Erstunterzeichnung mit 16 Teilnehmer:innen. Stand Juni 2023 haben 19 Clubs und Veranstaltende den CoC in Hamburg unterzeichnet.

Clubtopia ist ein Kooperationsprojekt des BUND Berlin e.V. und des clubliebe e.V. sowie der Clubcommission Berlin und wird gefördert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, das Zentrum für Nachhaltigen Tourismus und die LiveKomm unterstützen das Projekt.

(Erstveröffentlichung des Artikels am 13.05.22; Aktualisierung Juni 2023)

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