Clubportrait: Rock Café St. Pauli


Wann immer möglich veröffentlichen wir im Clubplan Heft, in der Clubplan App und auf dieser Website Clubportraits unserer Mitglieder. Dieses Mal: Das Rock Café St. Pauli in St. Pauli. Alle vergangenen Ausgaben stehen in unserem Archiv.

Der Inbegriff eines Rock Musik Clubs auf St. Pauli. Tot gesagt, wieder auferstanden und jetzt auf dem Sprung zum nächsten Level …

Rock Café St. Pauli HamburgAls Anfang der Achtziger der Star Club in der Großen Freiheit 39 abbrannte, war die große Zeit der Live-Musik-Clubs vorbei und die „Freiheit“ verwandelte sich in die Amüsiermeile der Sex-Clubs und Cabarets. Fortan bestimmten Salambo & Co die Geschichte der Großen Freiheit. Erst Anfang der Neunziger, als dieses Geschäftsmodell durch Nepp und Aids allmählich in seine Existenzkrise geriet, waren junge Pioniere bereit, die „Freiheit“ wieder mit Leben zu füllen.

Am 1 März 1990 eröffnete als erster das Rock-Café St. Pauli auf den Grundmauern des legendären Starclub im Hinterhof der Großen Freiheit 39 seine Pforten. Zunächst als Rock Bar im Rotlicht wurde es sehr schnell ein Geheimtipp als After-Show Location für Künstler der umliegenden Live-Clubs (Große Freiheit 36, Docks etc.). Bereits nach einem Jahr wurde der Begriff des Bermuda-Dreiecks für Rock kreiert (Gruenspan, Steppenwolf und Rock-Café) und das Rock-Café nahm seinen Platz ein. Als Mitte der neunziger Bands wie Metallica, Guns´n´Roses, Iron Maiden u.v.a. hier ihre After-Show Parties feierten, war das Rock-Café endgültig zum Mekka für Rock Musik in Hamburg geworden. In diesen Jahren fanden auch die ersten Live-Gigs statt, die fortan immer wieder den Club bereicherten. Legendär sind die Original Autogramme aller Bands, die das Rock-Café besuchten, an der Decke des Ladens.

Leider hält jede Erfolgsgeschichte auch immer nur so lang, wie sie soll. Die Große Freiheit veränderte sich immer mehr in eine Partymeile und das Hamburger Publikum wurde zusehends seltener. 2011 war es dann soweit. Missmanagement, Mieterhöhungen und weitere Umstände sorgten für das vorläufige Ende des Clubs nach 21 Jahren. Jedoch wurde der Abschied auf wundersame Weise zum Neuanfang. Als das Ende endgültig war, versammelten sich ca. 100 über Jahre treue Stammgäste, um dem Club die letzte Ehre zu erweisen. Bei Rock-Classics aus dem Gettoblaster und Kistenweise Astra im Garten des Clubs schmiedeten der Gründer Odin Janoske und sein damaliger DJ Alban Qoku eine neue Allianz und versprachen, den Club so nicht sterben zu lassen. Es sollten weitere 2 Jahre vergehen, bevor sich eine neue passende Location fand und das Rock-Café sich als Live-Musikclub neu erfinden sollte.

Rock Café St. Pauli HamburgSeit 2013 in der Silbersackstrasse beheimatet, finden hier jährlich ca. 150 Konzerte statt und 2015 befand die Jury des Club Award das Rock-Café St. Pauli zum „Besten neuen Live-Club“ in Hamburg. Auch in der neuen Location wird die Tradition der After Show Parties weitergeführt und an den Wochenenden gibt es immer bis in die Morgenstunden „The Best in Rock Music“, was schon seit den Neunzigern das Motto des Clubs ist. Im Sommer 2016 wird sich das Rock Café abermals verpuppen, um hoffentlich bereits 2017 als Live-Musikclub mit Bar/Restaurant und Unterbringung für Künstler in die nächste Area zu fliegen.



Steckbrief

Gründungsjahr: 1990

Adresse: Silbersackstrasse 27, 20359 Hamburg

Hier hört man: Rock’n‘Roll

Hier trinkt man: Jägermeister, Astra, Flens, Jacky Cola

Hier trifft sich: Live Rock´n´Roll in jeder Lebenslage!

In einem Satz: The Best in Rock Music!

Homepagehttps://www.rock-cafe-hamburg.de/

Facebookhttps://www.facebook.com/TheRockCafeStPauli/

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